Sonntag, 20. April 2014

Romakids 'rocken' die Halle

Am letzten Einsatztag werden aus verschiedenen Romaquartieren Kinder aus den Kinderprogrammen in die Halle nach Livezeni gebracht. Es sind Kinder, deren Selbstwert so tief ist, dass sie sich erst jetzt, bei der dritten Begegnung mit dem Schweizer Team, öffnen können und ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen ist. Es sind Kinder, die sich gewohnt sind, grundsätzlich höchstens geduldet, nicht aber uneingeschränkt angenommen zu sein. Und es sind Kinder, die zum Teil noch nie aus ihrem Quartier hinaus gekommen sind, um in einer grossen Sporthalle, wie wir sie in Livezeni brauchen dürfen, Sport zu treiben. Selbst für erprobte und erfahrene Einsatzteilnehmer sind diese Momente, die Kindertrainings, das Zusammenführen der beiden Programmteile etwas vom Berührendsten und oftmals ertappt man sich dabei beim Verdrücken einer Träne... Was weiter beeindruckt und ein ganz entscheidender Schritt für die nachhaltige Entwicklung ist, sind die einheimischen Trainer, die zum Teil selber in Barracken der Romaviertel aufgewachsen sind und dieses Kindertrainings selber leiten und durchführen. Wow! Wir sind stark beeindruckt von der Qualität und dem Feuer in den Herzen dieser Trainer. Sie sind ein wichtiger Eckpfeiler dafür, dass der Negativspirale irgendwann eine andere Richtung gegeben und junge Rumänen wieder an ihre Zukunft glauben und Visionen spinnen können.



Nachdem wir den Kindern selbstgestrichene Sandwiches verteilt und uns von ihnen verabschiedet haben, steht noch der letzte wichtige Programmpunkt an: das Länderspiel Rumänien - Schweiz. Obwohl das Schweizer Einsatzteam mit einigen noch aktiven Unihockeyanerinnen und Unihockeyaner ausgestattet ist, gewinnen wir am Ende eines ziemlich hochstehenden Spieles nur (!) mit 6:1 (2x 15min). Es ist aber sehr beeindruckend, wie die Rumänen auf dem Grossfeld bereits viel taktisches Wissen an den Tag legen und sich nach nur einem Jahr, dafür sehr intensivem Training, geschickt verhalten. Auch indivdiualtechnisch erkennen wir etwas von den Früchten unserer Arbeit in diesen beiden Jahren. Am Ende ziehen wir den Hut vor dieser genialen Truppe!

Am Samstag steht der Abschied und die Rückreise in die Schweiz an. Via Milano und dann mit dem Zug erreichen wir abends müde aber sehr, sehr glücklich unser Zuhause, lassen unterwegs nochmals Vieles Revue passieren. Die eindrücklichsten Situationen oder auch bedrückende Beobachtungen werden nochmals im lockeren Rahmen ausgetauscht und so findet auch gleich eine erste Auswertungsrunde statt. Eines steht nach diesen ersten Feedbacks bereits fest: Es war ein qualitativ sehr, sehr hoch stehender Einsatz mit vielen tiefen und bewegenden Momenten von denen wohl jeder - vom Kleinsten bis zum Grössten des Einsatzteams - noch lange wird zerren können.
Wir danken an dieser Stelle allen, die unseren Blog verfolgt haben, die an uns gedacht, mit uns mitgefiebert, materiell oder finanziell unterstützt haben ganz, ganz herzlich. Ohne eure Unterstützung wäre dies alles nicht möglich gewesen. Auf deinen Wunsch berichten wir gerne in deiner Jugendgruppe, deinem Verein, oder in deiner Stammbeiz oder Gemeinde noch detaillierter darüber, was wir erlebt haben. Schick uns doch einfach deinen Terminvorschlag / deine Anfrage an info@floorball4all.ch . Es würde uns freuen, unser Herz zu teilen.

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