Montag, 14. April 2014

Start der Trainerausbildung

Heute beginnt in der Sporthalle in Livezeni der Trainerkurs - und damit sozusagen das Herzstück des Unihockeybereichs des diesjährigen Einsatzes. 38 Trainerinnen und Trainer, darunter gut zwölf der letztjährigen Teilnehmenden haben sich eingeschrieben. Entsprechend routiniert und auf einem hohen Level können wir aus dem Vollen schöpfen. Nach einer Einführung und der Kursübersicht verfeinern wir die Individualtechnik der Einzelnen und arbeiten so intensiv an den Basisfunktionen (Ballbehandlung, Ball führen, abdecken...). Es bewegt unser Herz zu sehen und von den Teilnehmenden zu hören, was in den letzten zwölf Monaten alles bewegt werden durfte. Viele haben nicht nur Teams mit regelmässigen Trainings aufgebaut, sondern versuchen auch in ihren Gebieten Unterprivilegierte Bevölkerungsschichten zu erreichen. So finden sich unter den Trainern auch Gefängnisverantwortliche, Jugendarbeiter in Romaquartieren und SportlehrerInnen. Einmal mehr staunen wir darüber, wer da alles den Weg in die Halle gefunden hat. Während des ersten Trainings erscheint sogar der Vizebürgermeister auf dem Trainingsplatz. Mit ihm konnten die lokalen Verantwortlichen erst kurz vor unserem Einsatz einen Dreijahres-(!) Kontrakt aushandeln. Demzufolge darf die Organisation an nunmehr drei verschiedenen Tagen die Halle gratis benutzen. (Als Anhaltspunkt: pro Stunde würde diese normalerweise umgerechnet ca. Fr. 30.- kosten!). Im Gegenzug führt sie mit der Schule ein Schulsportprogramm durch.


Das Kinderprogramm besucht heute bereits zum zweiten Mal die Kids eines Romaviertels. Während vor einer Woche der Sonnenschein Vieles der Not hier überdecken konnte, muss das Programm heute wetterbedingt teilweise nach innen verlegt werden. Im Keller des 25-Familien-Blocks findet dieses statt. Gegen vierzig Kinder versammeln sich in diesem kleinen Raum und vergessen beim Singen, Schminken und Geschichtehören für einen Moment die mehrheitlich sehr schwierigen Lebensumstände. Für jedes einzelne Lachen und für jedes strahlende Kinderaugenpaar lohnt sich der Einsatz an diesem Nachmittag. Da doch eine Mehrheit des diesjährigen Einsatzteams bereits im letzten Jahr in diesem Haus zu Besuch war, kann ein direkter Vergleich gemacht werden. Wir sind uns einig, dass sich viele Dinge - trotz der nach wie vor grossen Not - im vergangenen Jahr positiv entwickelt haben. So erhielt die einst stickige und unappetitliche Küche einen neuen Anstrich und auch die WC-Anlagen machten einen relativ sauberen Eindruck (wenn man bedenkt, dass sich hier 25 Parteien / über 100 Menschen drei Toiletten teilen!)... Morgen gehts weiter mit der Trainerausbildung und dem Kidsprogramm und wir sind sehr gespannt, was wir in den letzten fünf Tagen noch erleben und bewegen dürfen.

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